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Sich selbst die größte Rivalin: Agnes Baltsa wird 80

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Prädestiniert für die Hosenrollen

Im Alter von 23 Jahren gab sie ihr Debüt, als Cherubino in Mozarts „Hochzeit des Figaro“ in Frankfurt. Es war nicht die erste und einzige Hosenrolle, die Agnes Baltsa fortan große Erfolge eintragen sollte. Mit ihrer schlanken, fast schon hageren, androgynen Erscheinung und gesegnet mit stimmlicher Agilität war die Mezzosopranistin prädestiniert für Figuren in Kniebundhosen und Schnallenschuhen. Geboren wurde sie auf der griechischen Insel Levkas. Ihre Liebe für die klassische Musik entdeckte Baltsa sehr früh: Als Sechsjährige erhielt sie Klavierunterricht, ihr Gesangsstudium nahm sie Ende der 1950er Jahre in Athen auf. 1964 gewann sie den George Enescu Wettbewerb in Bukarest sowie ein Callas Stipendium, das ihr weitere Studien in München ermöglichte, von wo aus sie ihre Laufbahn in Wien und Berlin fortsetzte. Die Deutsche Oper Berlin diente ihr als Sprungbrett für ihre internationale Karriere an alle bedeutenden Bühnen der Welt. An der Wiener Staatsoper debütierte Agnes Baltsa 1970 höchst erfolgreich als jüngster Octavian mit nur 23 Jahren in der Geschichte des Hauses. Aber etwas überschattete ihre steile Karriere, wie sie in einem der wenigen und seltenen Interviews sagte:
Ich habe eine große Rivalin und das bin ich selbst. Ich habe Angst und Einsamkeit. Der Nachmittag vor einer Vorstellung ist für mich schrecklich.

Quelle: Agnes Baltsa, Mezzosopranistin

Karjan als Mentor für Baltsa

Umso bedeutsamer war für Agnes Baltsa ihre Begegnung mit Herbert von Karajan, der ihr vom Pult aus als Dirigent, aber auch als Mentor Sicherheit gab. „Er liebt seine Sänger am Abend wie kein anderer, er trägt uns auf Händen, er trägt uns auf einem Teppich, er verbreitet unter unseren Füßen einen Teppich aus Tönen wie kein Anderer. Er gibt mir absolute Sicherheit. [...] Er beflügelt mich, er holt von mir das Beste raus. Das ist sein Geheimnis oder seine Genialität.“ - Agnes Baltsa

Berühmtes Umfeld

Als eine ihrer wichtigsten Partien setzte Baltsa unter Herbert von Karajan als Eboli Maßstäbe in Verdis „Don Carlos“. In der Gesamtaufnahme kommen die große Leuchtkraft ihrer Stimme, ihre Agilität, ihre imposante Durchschlagskraft bei schlanker Stimmführung bestens zur Geltung. Zudem versammelte sich ihren Ansprüchen gemäß um sie herum mit weiteren Sängerstars wie Mirella Freni, Nicolai Ghiaurov, José Carreras und Piero Cappuccilli ein einmaliges, grandioses Ensemble.

Callas als großes Vorbild

Wenn ich immer sage, wer singt und wer dirigiert, es ist nicht aus Arroganz, ich habe einfach Angst, wenn neben mir Sänger sind, die nicht ihre Partien erstklassig singen können, weil ich habe sowieso meine Angst, und dann kommt die Angst von dem anderen noch dazu.

Quelle: Agnes Baltsa, Mezzosopranistin

Für das Publikum wurden diese Ängste weder hör- noch sichtbar. Vielmehr erlebte es Agnes Baltsa als eine Sängerdarstellerin, die wie ihr großes Vorbild Maria Callas ihre Figuren mitreißend durchlebte, als Rossini- und Donizetti-Interpretin mit schlafwandlerischer Sicherheit Koloraturen meisterte und als Carmen leidenschaftlich glühte.

Mit 73 noch klar, kräftig und präzise

Entgegen ihrer Annahme, dass sie wohl nicht sehr alt werden würde, wie sie einmal in einem Interview mutmaßte, setzte sich Agnes Baltsas Karriere bis ins hohe Alter fort. Zur Eröffnung der Olympischen Spiele 1992 sang sie in Barcelona die von Mikis Theodorakis komponierte Olympische Hymne „Hellenismus“ zum Einmarsch der Olympischen Fahne. Mit 73 Jahren gestaltete sie an der Wiener Staatsoper als Klytämnestra noch eine bemerkenswerte Altersrolle. Und das – so attestierten ihr Kritiker – mit einer Klarheit, Kraft, Fülle und Präzision in ihrer Stimme, die unvergleichlich und einmalig ist. Am 19.11.2024 wurde die Sängerin 80 Jahre alt.
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Ich habe eine große Rivalin und das bin ich selbst. Ich habe Angst und Einsamkeit. Der Nachmittag vor einer Vorstellung ist für mich schrecklich.

Quelle: Agnes Baltsa, Mezzosopranistin

Karjan als Mentor für Baltsa

Umso bedeutsamer war für Agnes Baltsa ihre Begegnung mit Herbert von Karajan, der ihr vom Pult aus als Dirigent, aber auch als Mentor Sicherheit gab. „Er liebt seine Sänger am Abend wie kein anderer, er trägt uns auf Händen, er trägt uns auf einem Teppich, er verbreitet unter unseren Füßen einen Teppich aus Tönen wie kein Anderer. Er gibt mir absolute Sicherheit. [...] Er beflügelt mich, er holt von mir das Beste raus. Das ist sein Geheimnis oder seine Genialität.“ - Agnes Baltsa

Berühmtes Umfeld

Als eine ihrer wichtigsten Partien setzte Baltsa unter Herbert von Karajan als Eboli Maßstäbe in Verdis „Don Carlos“. In der Gesamtaufnahme kommen die große Leuchtkraft ihrer Stimme, ihre Agilität, ihre imposante Durchschlagskraft bei schlanker Stimmführung bestens zur Geltung. Zudem versammelte sich ihren Ansprüchen gemäß um sie herum mit weiteren Sängerstars wie Mirella Freni, Nicolai Ghiaurov, José Carreras und Piero Cappuccilli ein einmaliges, grandioses Ensemble.

Callas als großes Vorbild

Wenn ich immer sage, wer singt und wer dirigiert, es ist nicht aus Arroganz, ich habe einfach Angst, wenn neben mir Sänger sind, die nicht ihre Partien erstklassig singen können, weil ich habe sowieso meine Angst, und dann kommt die Angst von dem anderen noch dazu.

Quelle: Agnes Baltsa, Mezzosopranistin

Für das Publikum wurden diese Ängste weder hör- noch sichtbar. Vielmehr erlebte es Agnes Baltsa als eine Sängerdarstellerin, die wie ihr großes Vorbild Maria Callas ihre Figuren mitreißend durchlebte, als Rossini- und Donizetti-Interpretin mit schlafwandlerischer Sicherheit Koloraturen meisterte und als Carmen leidenschaftlich glühte.

Mit 73 noch klar, kräftig und präzise

Entgegen ihrer Annahme, dass sie wohl nicht sehr alt werden würde, wie sie einmal in einem Interview mutmaßte, setzte sich Agnes Baltsas Karriere bis ins hohe Alter fort. Zur Eröffnung der Olympischen Spiele 1992 sang sie in Barcelona die von Mikis Theodorakis komponierte Olympische Hymne „Hellenismus“ zum Einmarsch der Olympischen Fahne. Mit 73 Jahren gestaltete sie an der Wiener Staatsoper als Klytämnestra noch eine bemerkenswerte Altersrolle. Und das – so attestierten ihr Kritiker – mit einer Klarheit, Kraft, Fülle und Präzision in ihrer Stimme, die unvergleichlich und einmalig ist. Am 19.11.2024 wurde die Sängerin 80 Jahre alt.
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