#15 Die Töchter Egalias
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In dieser Ausgabe wollen wir euch eine Lesung aus dem Roman von Gerd Brantenberg „Die Töchter Egalias„, einem etwa anderen Roman über den Kampf der Geschlechter, präsentieren. „Die Töchter Egalias“ ist im Jahr 1977 erschienener und ein in Vergessenheit geratener Klassiker der Frauenbewegung, dessen Wiederentdeckung sich durchaus lohnt.
Die norwegische Autorin Gerd Brantenberg erzählt in Ihrem Roman »Die Töchter Egalias« eine Geschichte aus einer fiktiven Welt, dem Land Egalien, in dem ein Matriarchat herrscht. In der Egalia steht alles auf dem Kopf. Die Frauen sind Direktorinnen, Ingenieurinnen, Politikerinnen, und die Männer wollen ihnen gefallen. Die höchste Erfüllung des Mannes in Egalia besteht darin, einen Kind von einer möglichst mächtigen und gut gestellten Frau zu bekommen und diesen dann auch groß zuziehen. In Egalia sind es die Männer, die für die Obsorge der Kinder zuständig sind und die sich um den Haushalt zu kümmern haben. Also in diesem Roman werden die in unserer Welt bestehende Stereotypen und Genderrollen auf den Kopf gestellt.
Der Roman tuscht die Rollen – nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich um. Die Sprache ist weiblich, es gibt kein männliches Vokabular sondern nur weibliche Spielarten. Menschen werden zu „Wibschen“, beherrschen zu „befrauschen“, Fräulein zu „Herrlein“. Sogar die Zeitrechnung Egalias beruht auf der Geburt der Propehtin und Allmutter Donna Klara. Religion und Glaube sind ausgerichtet auf die Gottheit Luzia.
Die Geschichte des Romans dreht sich um die Familie Bram. Hauptprotagonist ist Petronius Bram – ein 16 Jähriger Junge, der mit seiner Mutter Rut, Direktorin, Vater Kristoffer, Hausmann und der jüngeren Schwester Ba in einem Haushalt lebt.
Egalia wird von der Autorin aber nicht als Utopie, sondern als eine Form von Geschlechterapartheid dargestellt. Eigentlich geht es der Autorin darum, mit ihrem Roman dem in unserer Gesellschaft vorherrschenden Patriarchat einen Spiegel vorzuhalten und Ihn spürbar zumachen. Es gelingt ihr dabei auch sehr gut, sichtbar zumache welche absurden und diskriminierenden Frauenrollen und Bilder nach wie vor in unserer Gesellschaft existieren und wie einseitig die Frauen in den Geschichten und Erzählungen dargestellt sind.
Eine Lesung aus diesem Roman wollen wir heute präsentieren. Aufgezeichnet wurde diese Lesung bei der Veranstaltung „Es ist Zeit…“, die von dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser und VHS Urania anlässlich des Weltfrauentags organisiert wurde. Vorgelesen wird dieser Roman von Katharina Dungl, Saskia Normann und Johanna Moro, von fungke – Kunstkollektiv.
fungke – Kunstkollektiv – ist ein junges Künstler*innen-Kollektiv in Wien, das von Katharina Dungl und Armin Ashrafi im Jänner 2018 gegründet wurde. Mit fungke realisieren sie neue und selbst entwickelte Theaterproduktionen, um Themen, die sie persönlich und politisch relevant erscheinen, künstlerisch umzusetzen. Fungke ist ein Ort der Diskussion, der einen Anstoß zum Neubedenken alter Strukturen und aktueller gesellschaftspolitischer Entwicklungen gibt. Sie veranstalten begleitend zu ihren Produktionen Kunstvermittlungsprogramme wie Workshops und Publikumsgespräche, um einen kreativen Austausch zu ermöglichen und auch Menschen zu erreichen, die in ihrem Alltag wenig Zugang zum Theater haben. Für Mehr Info: http://fungke.at/
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