Player FM - Internet Radio Done Right
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You Can’t Make This Up
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At the dawn of the social media era, Belle Gibson became a pioneering wellness influencer - telling the world how she beat cancer with an alternative diet. Her bestselling cookbook and online app provided her success, respect, and a connection to the cancer-battling influencer she admired the most. But a curious journalist with a sick wife began asking questions that even those closest to Belle began to wonder. Was the online star faking her cancer and fooling the world? Kaitlyn Dever stars in the Netflix hit series Apple Cider Vinegar . Inspired by true events, the dramatized story follows Belle’s journey from self-styled wellness thought leader to disgraced con artist. It also explores themes of hope and acceptance - and how far we’ll go to maintain it. In this episode of You Can't Make This Up, host Rebecca Lavoie interviews executive producer Samantha Strauss. SPOILER ALERT! If you haven't watched Apple Cider Vinegar yet, make sure to add it to your watch-list before listening on. Listen to more from Netflix Podcasts .…
SWR2 Kultur Aktuell
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Welche Bücher sind neu, was läuft im Kino, wie sieht die Festivalsaison aus und worüber diskutieren Kulturwelt und Kulturpolitik? Im Podcast SWR Kultur Aktuell widmen wir uns täglich den Nachrichten, mit Hintergründen, Gesprächen, Kritiken und Tipps. Damit Sie nichts Wichtiges mehr verpassen! Zur Sendung in der ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-kultur-aktuell/12779998/
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×Ein Schiff, das von New Orleans nach San Francisco wollte, musste den südlichsten Zipfel Lateinamerikas umrunden. Das dauerte und war teuer. So hatte bereits der Erbauer des Suez-Kanals, der Franzose Ferdinand de Lesseps, 1881 begonnen, einen Kanal quer durch die damalige kolumbianische Provinz Panama zu treiben. Das ging schief – wobei ein Grund dafür Krankheiten wie Gelbfieber und Malaria waren. Kurz darauf marschierten die USA ins mittelamerikanische Panama ein, sorgten für dessen Unabhängigkeit von Kolumbien und nahmen den Kanalbau wieder auf. Hier setzt der Roman „Der große Riss“ der US-Amerikanerin Cristina Henríquez ein: GESUCHT! VON DER ISTHMISCHEN KANALKOMMISSION. 4000 tüchtige Arbeitskräfte für Panama. 2-Jahres-Vertrag. Kostenlose Fahrt in die Kanalzone und zurück. Kostenlose Unterkunft und medizinische Versorgung. Arbeit im Paradies! Quelle: Cristina Henríquez – Der große Riss Der Panamakanal als Lebenschance Diesem Aufruf folgt die sechzehnjährige Ada von der armen Karibikinsel Barbados. Ihre Mutter hat kein Geld für die Lungenpunktion von Adas älterer Schwester und das Mädchen hofft auf den guten Lohn in Panama, um den Eingriff zu bezahlen. Sie findet einen Job im Haus des Forschers John Oswald, der in die Kanalzone gekommen war, um die Malaria auszurotten. Ada wird für die Betreuung von Oswalds lungenkranker Frau Marian eingestellt. Für den jungen Panamaer Omar bietet die Arbeit auf der Kanalbaustelle die Chance, sich von seinem Vater zu lösen, der will, dass Omar Fischer wie er wird. Die Autorin folgt Adas und Omars Familie sowie den Oswalds, um zu zeigen, warum Tausende damals auf den Kanalbau setzten und welche Opfer er ihnen abverlangte. Marian Oswalds französischer Arzt Pierre beschreibt, womit er sich täglich rumschlägt: Männer, die von den schwingenden Armen der Dampfbagger erschlagen wurden; Männer, deren Beine von vorbeirasenden Zügen abgetrennt wurden; Männer, die von Stromkabeln verbrannt wurden; Männer, die von Klippen gestürzt waren; Männer, die von Kränen gestürzt waren. Einmal war ein Mann auf die Station gekommen, dessen Knöchel auf die Größe einer Kokosnuss angeschwollen war, und hatte behauptet, dass eine dreizehn Fuß lange Schlange ihren Kiefer um ihn gelegt habe, als er durch das Dickicht gestapft sei. Quelle: Cristina Henríquez – Der große Riss Hitze und Malaria Die Autorin hat gut recherchiert, sodass sich die Leserschaft ein Bild davon machen kann, wie es damals zuging auf der Baustelle des 82 Kilometer langen Kanals. Sie beschreibt den keineswegs paradiesischen Umgang mit den Arbeitern seitens der US-amerikanischen Chefs und sie erzählt authentisch von Panama, von der Hitze, von den Lebensumständen, von der Malaria. Wenn sie in die Familiengeschichten eintaucht, drängen sich die Romane der Chilenin Isabel Allende auf. Wie sie, setzt auch Henríquez auf starke Heldinnen wie Ada oder ihre Mutter. Den Familiengeschichten fehlt allerdings das Blumige, Detailverliebte, das Allendes Erzählstil ausmacht. Wenn die Autorin von Omars Vater Francisco und seiner verstorbenen Mutter Esme erzählt, versucht sich Henríquez auch am Übersinnlichen, das Allende bestens beherrscht, kommt jedoch eher unbeholfen daher: Sie hielt ihre dunklen Augen auf ihn geheftet, und er fühlte sich seltsam gebannt. Es lag eine Art Zauber in der Tiefe dieser Augen. Ihre Freundin kicherte. Da bemerkte Francisco, dass er seine Hand noch immer in der Luft hatte. Er versuchte vergeblich, sie zu senken. Seine Hand wollte sich einfach nicht bewegen. Es war, als hätte sie sich in Stein verwandelt. Quelle: Cristina Henríquez – Der große Riss „Der große Riss“ liest sich flüssig, auch wenn ihm das Süffige fehlt, das Isabel Allendes Romane über Ereignisse aus der lateinamerikanischen Geschichte ausmacht. Wer an tragische Familiengeschichten vor historischem Hintergrund keine allzu großen Ansprüche stellt, wird „Der große Riss“ von Cristina Henríquez dennoch mögen.…

1 „Nai hämmer gsait!“ : Wie der Protest gegen das AKW Wyhl die Bundesrepublik veränderte 9:44
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„Wyhl steht für die Lernkurve der deutschen Demokratie“, sagt der Historiker Frank Uekötter. Vor 50 Jahren besetzten Freiburger Studierende, Winzer und Bauern aus dem Kaiserstuhl den Bauplatz für das geplante AKW an der französischen Grenze. Neun Monate dauerte die Besetzung, aber erst nach 20 Jahren gab die Landesregierung das AKW endgültig auf. Ein Erfolg demokratischen Protests, aber für alle Beteiligten ein Lernprozess, so Uekötter. Für die Landespolitik, die erst langsam verstand, dass sie nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg entscheiden konnte. Und für die Protestierenden, die sich selbst zu Expertinnen und Experten in Sachen Atomkraft und Planungsrecht ausbildeten. Für die Region selbst gehört der Mythos Wyhl mittlerweile Teil der Identität, für die Bundesrepublik waren die Proteste der Anfang der Anti-AKW-Bewegung. Frank Uekötter gießt aber auch etwas Wasser in den Wein: Das „Nein“ zu Wyhl habe aber auch deshalb so gut funktioniert, weil die Atomkraftwerke dann letztlich woanders gebaut worden seien.…
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1 Karsten Redmann ist neuer Programmleiter im Literaturhaus Thurgau 3:41
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Das Literaturhaus Thurgau befindet sich in einem ehemaligen Handelshaus aus dem 17. Jahrhundert und steht mitten im kleinen Dörfchen Gottlieben. Für Karsten Redmann, der als Schriftsteller, Kulturjournalist und Literaturvermittler bereits in Hamburg, Berlin und zuletzt 20 Jahre lang in Bremen lebte, braucht ein Ort für zeitgenössische Literatur nicht unbedingt die pulsierende Großstadt. An Gottlieben grenzt ein Naturschutzgebiet und der Rhein fließt vorbei. Für Redmann Inspiration für seinen ersten Themenschwerpunkt des Literaturhauses: „Nature Writing“.…
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1 Hasen gegen Cybertruck: Hannah Cooke holt den Bauernaufstand in unsere Zeit 4:25
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Sind die Hasen gut oder böse? Ein Hase, bewaffnet mit einer Armbrust, schießt auf einen Cybertruck von Tesla. Zwei andere schleudern mit einem Katapult Steinbrocken auf eine Drohne. Weiter hinten zieht eine ganze Gruppe ein Boot mit Geflüchteten an Land – oder führen sie die Geretteten gerade ab? „Es ist nicht immer so ganz eindeutig, ob diese Hasen eben gut oder böse sind. Sie sind manchmal mehr aggressiv und manchmal weniger. Aber sie haben immer eine Art Selbstermächtigung, die sie hier vornehmen“, sagt Hannah Cooke. Vor 500 Jahren wehrten sich Bauern gegen den Adel Die Künstlerin und ihre Hasen drehen den Spieß um. Auf einen Meter breite Aluminium-Spießspitzen hat Hannah Cooke ihre aufständischen Hasen geprägt. Silbern glänzend hängen die Spieße in der Kunsthalle Vogelmann von der Decke – wie bei einem Spießrutenlauf müssen die Besucherinnen und Besucher zwischen ihnen durch. Mit ihrer Installation holt Hannah Cooke den historischen Bauernaufstand in unsere Gegenwart: Vor 500 Jahren wehrten sich Bauern vom Allgäu bis nach Thüringen gegen den Adel. Und damit gegen erdrückende Abgaben, Hungersnöte und die Leibeigenschaft, die ihnen kein Stückchen Freiheit ließ. Für Hannah Cooke ist das der Ausgangspunkt für die Frage: Gegen wen müssen wir uns heute auflehnen? Gegen Tech-Milliardäre wie Elon Musk, die unsere Demokratie gefährden? Oder gegen den Kapitalismus mit seinen gläsernen Decken und Hamsterrädern? Die Hasen stellen Forderungen Cooke verbindet Bilder unserer Zeit mit mittelalterlichen Illustrationen von Kampf-Hasen. Verkehrte Welt heißen diese Bilder. In ihnen wird der Jäger zum Gejagten. Die Hasen nehmen Menschen gefangen und wehren sich gegen die Missstände. Und bei Hannah Cooke haben sie ganz klare Forderungen: „Meine Hasen fordern verschiedenste Rechte ein, also Rechte der Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Klimagerechtigkeit. Es sind die großen Themen, die uns bewegen. Wer darf sich äußern in unseren Räumen, wie können wir diese an diesen Systemen rütteln oder sie irgendwie zumindest ins Wanken bringen?“ Bauernproteste heute und damals sind nicht gleich Hannah Cookes Spießspitzen stecken nicht auf langen Holzstangen. Sie hängen von der Decke – an dünnen Ketten, die beim kleinsten Luftzug zu schwanken beginnen. Etwas in Bewegung bringen, das wollen auch immer mehr Protestierende in Deutschland. Letztes Jahr blockierten Bauern mit ihren Traktoren Autobahnen und rollten bis vor das Brandenburger Tor. Mit diesen Protesten lassen sich die historischen Bauernaufstände allerdings nicht vergleichen. Heute demonstriert eine anerkannte Berufsgruppe für mehr Subventionen. Damals kämpften Unterdrückte für ihre persönlichen Freiheitsrechte, gingen auf die Barrikaden und riskierten dabei ihr Leben. Nicht in Häschen-Schockstarre verfallen Ihre Hasen sieht Hannah Cooke auf der Seite der hunderttausenden Menschen, die gerade jetzt ihre Stimme für unsere Demokratie und gegen Rechtsextremismus erheben. Die Mächtigen von Heute, sie sollten diese Demonstrierenden ernst nehmen, findet Hannah Cooke. Und wir, wir sollten als Gesellschaft zusammenhalten, Banden bilden. Angesichts von Krisen und Kriegen bloß nicht in eine Häschen-Stockstarre verfallen, das macht die Karlsruher Künstlerin klar: Mit ihrer Interpretation eines Spießrutenlaufes findet Hannah Cooke starke Bilder für eine komplexe Zeit.…

1 Mehr als eine Fremde: Das erste Mal wählen in meiner Heimat Deutschland 1:56
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Deutsch sein als Teil von mir 15 Jahre. So lange lebe ich in Deutschland. Fast die Hälfte meines Lebens. Seit etwas mehr als zwei Jahren bin ich deutsche Staatsbürgerin. „Jede Stimme zählt“, sagt man – und ja, bei dieser Bundestagswahl zählt auch meine Stimme. Wenn Menschen mir sagen, ich sei „so deutsch“, verstehe ich es als Kompliment – mit all den Vor- und Nachteilen, die dieser Satz mit sich bringt. Und ich freue mich darüber, nicht weil „deutsch zu sein“ besser ist als etwas anderes, sondern weil es ein Teil von mir ist. Wir sind Teil dieser Gesellschaft Die deutsche Kultur, die Gepflogenheiten, das Essen, die Art zu diskutieren, die Art, Politik zu machen, all das hat mich geprägt und dazu beigetragen, die Person zu werden, die ich heute bin. Denn ich bin in Italien geboren und aufgewachsen, aber in Deutschland bin ich „erwachsen“ geworden. Und bei der ganzen Debatte um Migration, Remigration und dem Mangel an Arbeitskräften vergisst die Politik etwas Wichtiges: Ich lebe in Deutschland: mit allem, was dazugehört. Wir, die nicht gebürtigen Deutschen, sind Teil dieser Gesellschaft. Rund sieben Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte wählen in diesem Land. Deutschland als Heimat Wir leisten etwas für diese Gesellschaft, wir lachen in diesem Land, wir weinen, wir haben Freude, wir verlieben uns. Wir sind nicht nur Arbeiterinnen und Arbeiter, nicht nur „gute“ oder „schlechte“ Deutsche. Es geht um unser Leben. Wir, die „Fremden“ in unserem eigenen Land: Einwanderer, Asylsuchende, Gastarbeiterkinder. Wir alle prägen Deutschland und tragen dazu bei, dieses Land zu gestalten und seine demokratischen Werte zu schützen. Deshalb ist es mir so wichtig, endlich hier wählen zu dürfen. Ich will mitentscheiden, in welcher Art von Land ich lebe, denn es ist auch mein Land – der Ort, den ich Heimat nennen darf.…

1 „Was Marielle weiß“ bei der Berlinale : Totalüberwachung durch das eigene Kind 3:33
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Menyukai3:33
Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch eine Zehnjährige Was passiert, wenn es im eigenen Leben keinen Winkel Privatsphäre, kein einziges Geheimnis mehr gibt? Wenn man Tag und Nacht überwacht wird, und zwar nicht vom Staat oder irgendwelchen Algorithmen, sondern vom eigenen Kind? So geht es plötzlich Tobias und Julia, den Eltern von Marielle. Nach der Ohrfeige einer Freundin verfügt das Mädchen plötzlich über telepathische Fähigkeiten. Marielle durchschaut das oberflächlich harmonische Familienleben Was diese Überwachung für ihr Leben bedeutet, spüren Tobias und Julia schnell. Denn Marielle weiß nicht nur, dass Tobias Selbstdarstellung als harter Hund im Büro wenig mit der Realität zu tun hat. Sie musste auch mitanhören, wie sich die von ihrer Ehe angeödete Julia in der Firma mit einem Kollegen gemeinsamen Sex ausgemalt hat. Im Grunde erkennt das Mädchen mit einem Mal, dass das oberflächlich harmonische Familienleben auf tönernen Füßen steht. Und dass Erwachsene in Beziehungen offenbar ziemlich oft unehrlich miteinander umgehen, wie ein mitgehörtes Gespräch zwischen Julia und ihrer Freundin Annette zeigt. Marielle reportiert es ihrem interessierten Vater im Auto brühwarm. „Was Marielle weiß“ überzeugt als schräge Familienaufstellung mit viel Komik Regisseur und Drehbuchautor Frédéric Hambalek entwickelt die Grundsituation in „Was Marielle weiß“ zu einer schrägen Familienaufstellung. In schnellen witzigen Dialogen kostet er aus, wie Julia Jentsch und Felix Kramer als Eltern panisch versuchen, vor ihrer Tochter ihr bestes Ich zu zeigen oder zumindest den Anderen blöd dastehen zu lassen. Denn was sie sich seit Jahren über sich selbst und ihre Beziehung in die Tasche gelogen haben, hält dem unbestechlichen Blick der Tochter nicht stand. Dieses verschobene Machtverhältnis erzeugt einige sehr komische Momente. Regisseur Frédéric Hambalek bewahrt die Komödie vor dem Kippen Zum Beispiel wenn der konfliktscheue Tobias im Büro plötzlich für sein unsichtbares Publikum zu großer Form aufläuft. Oder wenn die Eltern in Gesprächen wie Theaterschauspieler für die Galerie performen, die eigentliche Botschaft aber höchstens noch im Subtext unterbringen können. Bevor es allerdings richtig weh tut und die Komödie ins Tragische kippen könnte, zieht Frédéric Hambalek die Handbremse. Statt die Eskalation auf die Spitze zu treiben, bekommt die Geschichte einen Dreh ins Moralische und trudelt etwas unentschlossen aus. Unterhaltsamer Film, der aber nicht so richtig in die Tiefe bohrt Unbeleuchtet bleibt zudem, was die ungewollten Einblicke ins Erwachsenenleben eigentlich mit einer Zehnjährigen machen und wie man sich das vorzustellen hat, wenn neben den eigenen Gedanken noch zwei zusätzliche Livestreams im Hirn einlaufen. „Was Marielle weiß“ untersucht die kleinen und großen Lebenslügen, in denen sich die saturierte deutsche Mittelschicht so bequem eingerichtet hat wie in ihren sterilen Wohnungen. So richtig in die Tiefe bohrt der Film dann zwar nicht in Fragen Überwachung, Vertrauen und Familienbeziehungen. Enorm unterhaltsam ist er aber allemal. Und man selbst unendlich dankbar, dass die eigenen Kinder nicht über diese Gabe verfügen. „Was Marielle weiß“ startet voraussichtlich am 17. April in den deutschen Kinos…
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1 Autor Arno Frank: „Mich haben die Interessiert, die man heute Mitläufer nennt“ 14:25
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Menyukai14:25
„Wir urteilen so schnell und so leicht und auch so verständlich von unserer heutigen Werten aus über die Menschen damals“, sagt Arno Frank in SWR Kultur. Und genau das wollte er nicht tun. Ensemble an Figuren Arno Frank hat ein Ensemble von Menschen nach Ginsterburg gesetzt: einen jungen Piloten, eine Buchhändlerin, einen Blumenhändler. Er wollte sich dann auch selbst überraschen lassen von diesen Figuren, von denen er anfangs nicht wusste, wohin sie gehen. Wie verändern sich diese normalen Menschen in ihrem normalen Alltag in diesen zehn Jahren? Wiederstehen sie den Versuchungen der Barbarei? Arno Frank hat als Journalist für die taz gearbeitet und schreibt heute für den Spiegel. Sein erster Roman „So, und jetzt kommst Du“ beschreibt Franks eigene Jugend mit einem kriminellen Vater, der seine Familie auf der Flucht vor der Polizei hinter sich her zieht, „er war kein großer Geschichtenerzähler, er war ein talentierter Verbreiter von Lügen“, sagt Arno Frank. Bis zu „Ginsterburg“ habe er dann lernen müssen, „es mit großen Themen aufzunehmen“.…
Als 1861 der Amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, handelte es sich nicht nur um eine Auseinandersetzung zwischen den Befürwortern der Sklaverei und ihren Gegnern. Auf dem Spiel stand auch, in welche Richtung sich die Demokratie in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickeln würde. Viele Bürger im Norden betrachteten die wohlhabenden Plantagenbesitzer im Süden mit Argwohn. Ihre Erscheinung erinnerte sie an die Aristokraten in Europa. Bei dem politischen Kampf gegen die Sklaverei ging es daher nicht allein um das Schicksal der Betroffenen, sondern vor allem darum, dass deren Existenz auch eine Bedrohung für die Demokratie darstellte. Das Versprechen der Gleichheit In ihrem 1991 erschienenen Essay über die historischen Grundlagen der amerikanischen Staatsbürgerschaft hat Judith Shklar diese mit der Sklaverei verbundene Beunruhigung in den Mittelpunkt ihrer politischen Überlegungen gestellt. Nun liegt ihr Essay erstmals in einer deutschen Übersetzung unter dem Titel „Wählen und Verdienen“ vor. An politischen Wahlen teilnehmen zu dürfen und seinen Lebensunterhalt selbst verdienen zu können, sind nach Shklar die beiden Aspekte amerikanischer Staatsbürgerschaft, die im American Dream zu einem einzigartigen Versprechen verschmolzen sind. Beides wurde den Sklaven vorenthalten, warum ihr Schicksal eine Warnung bedeuten konnte, aber zugleich auch Abneigung erzeugte, wie die Politologin ausführt: Wie wir wissen, rief der Bürgerkrieg vor allem unter den städtischen Arbeitern des Nordens keine Begeisterungsstürme hervor, und Rassismus war unter ihnen weit verbreitet. Wenn Sklaverei als eine Bedrohung und Anomalie in einer demokratischen Gesellschaft gefürchtet war, dann war der Sklave in Wirklichkeit noch sehr viel mehr verachtet und gehasst. Die Ideologie der freien Arbeit fürchtete die Sklaverei, aber hasste den Sklaven. Quelle: Judith N. Shklar – Wählen und Verdienen Der Kampf um das Wahlrecht In der amerikanischen Gesellschaft stellte die Sklaverei einen schwerwiegenden Widerspruch dar. Inmitten der Neuen Welt, die allen Bewohnern die gleichen Bürgerrechte zusicherte, lebten Menschen, die aller Rechte beraubt waren. Dass das überhaupt möglich war, trieb vor allem diejenigen um, die ebenfalls nicht in den vollen Genuss der Bürgerrechte kamen. Weder Arbeiter noch Frauen durften wählen. Auch wenn ihnen niemals drohte, versklavt zu werden, verglichen sie ihre politische Stellung dennoch mit der Existenz der Sklaven. So war es ausgerechnet die Sklaverei, die den Kampf um das allgemeine Wahlrecht in Gang setzte, wie Shklar erläutert: Was der Staatsbürgerschaft als Stellung ihre historische Bedeutung verlieh, ist nicht die Tatsache, dass sie für so lange Zeit so vielen verweigert wurde, sondern, dass diese Exklusion in einer Republik geschah, die nach außen hin der politischen Gleichheit verpflichtet war und deren Bürger glaubten, dass sie einer freien und gerechten Gesellschaft angehörten. Quelle: Judith N. Shklar – Wählen und Verdienen Das Recht auf Arbeit Der hohe Wert, der in Amerika bereits im 19. Jahrhundert über alle Schichten hinweg dem Wahlrecht und der Arbeit beigemessen wurde, hat für Shklar in der Sklaverei seinen historischen Ausgangspunkt. Obwohl sich das Mitgefühl mit den Sklaven aufgrund eines weit verbreiteten Rassismus in Grenzen hielt, bildeten sie dennoch den Gegenpol zur Vorstellung eines freien Amerikaners, der sich selbst erhält und selbst bestimmt. Die Folgen dieser Entwicklung sind bis heute spürbar. So hat sich in den USA nie ein Sozialstaat herausgebildet. Alle politischen Institutionen sind dem Ziel der Vollbeschäftigung verpflichtet. Der self-made man, und heute auch die Frau, ist das Ideal der amerikanischen Gesellschaft. Judith Shklar, die bis zu ihrem Tod eine führende Vertreterin des Liberalismus war, hat mit diesem Essay ihrer politischen Haltung ein Denkmal gesetzt.…
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1 „Camera obscura“ am Mainzer Staatstheater: Tanz-Uraufführung von Philippe Kratz 3:10
3:10
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Eine Videoprojektion auf dem Kopf Die Bühne ist ein dunkler Raum. An zwei Seiten sind Stellwände schräg aufgestellt. Dadurch wird der Blick verengt, so dass man den Eindruck hat, man ist mittendrin. Mitten in der Camera Obscura. In einem Hohlkörper, in den durch ein kleines Loch Licht fällt und ein seitenverkehrtes umgekehrtes Bild erzeugt wird. Und so stehen die 14 Tänzer und Tänzerinnen des Ensembles „tanzmainz“ erstmal alle auf dem Kopf, als Videoprojektion. Ihr Gegenüber ist das echte Ensemble in gleichen Positionen, nur mit den Füßen auf dem Boden. Der Lichtkegel, der durch das Loch auf die Bühne fällt, ist während des ganzen Stücks entscheidender Faktor. Die Musik überrollt die Tänzer Die Musik für die Choreografie stammt von dem Berliner Komponisten Jonas Friedlich. Sie hat einen zuweilen sehr treibenden Charakter, auf der anderen Seite setzt sie auf sich wiederholende Sequenzen. Beides führt dazu, dass die Musik die Tänzer regelrecht überrollt. So oder so ähnlich hat man zeitgenössischen Tanz schon oft gesehen. Die Bewegungsmuster könnte Philippe Kratz noch etwas stärker mit einer persönlichen Handschrift prägen. Das Talent von Philippe Kratz wird deutlich Trotzdem kristallisieren sich immer wieder starke virtuose Sequenzen heraus, die das Talent von Philippe Kratz deutlich machen und die auch inhaltlich eine Bedeutung vermuten lassen. Langanhaltender Applaus in Mainz Insgesamt ist das Thema der „Camera obscura“ für eine Choreografie gut gewählt und trägt problemlos den einstündigen Theaterabend, was das Publikum des ausverkauften Mainzer Staatstheaters mit langanhaltendem Applaus belohnt.…

1 Aufwühlender Theaterabend: „And now Hanau“ im Mainzer Landgericht 4:22
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Menyukai4:22
Ein bemerkenswerter Theaterabend Es ist in vielerlei Hinsicht ein ungewöhnlicher, bemerkenswerter Theaterabend. Das fängt schon damit an, dass die Inszenierung nicht auf der Bühne vom Mainzer Staatstheater, sondern im Landgericht stattfindet. Ein nüchterner, holzvertäfelter Gerichtssaal wird zum Spielort, an dem zwei Schauspielerinnen und zwei Schauspieler – im Stücktext heißen sie schlicht A, B, C und D – minutiös nacherzählen, was am 19. Februar 2020 in Hanau passiert ist. Sie richten sich dabei direkt ans Publikum. Das Stück schließt Gedächtnislücken Als Zuschauer hat man einiges vergessen. Diese erschreckende Erkenntnis stellt sich schnell und schmerzhaft ein. Hanau? Das war doch das mit den Morden in der Shishabar, so meine Gedanken noch kurz vor der Premiere. Shishabar: Dieser exotische und meiner persönlichen Lebenswelt vollkommen fremde Schauplatz hat es offenbar ins Langzeitgedächtnis geschafft. Vergessen hatte ich dafür längst, dass die meisten Opfer gar keine Barbesucher waren. Da war zum Beispiel die 35-jährige Marcedes Kierpacz, sie war an dem Abend nur unterwegs, um eine Pizza für sich und ihre Kinder zu holen. Unzählige Versäumnisse in der Tatnacht Da war Vili-Viorel Păun, der mit seinem Auto zur falschen Zeit am falschen Ort war. Oder genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Er versperrte dem Täter den Weg, verhinderte dadurch höchstwahrscheinlich weitere geplante Morde. Er verfolgte den Mörder und versuchte währenddessen mehrmals die Polizei anzurufen. Vergeblich. Vili-Viorel Păun wird während seiner Verfolgungsfahrt vom Täter erschossen. Dass die Notrufzentrale in der Tatnacht unzureichend besetzt war, war nur eines von unzähligen Versäumnissen, die mit dem Leben unschuldiger Menschen bezahlt wurden. Enge Zusammenarbeit mit einem Dokumentarfilmer Autor Tuğsal Moğul hat bereits mehrere Theaterstücke über rassistische Gewalt geschrieben, zum Beispiel „Auch Deutsche unter den Opfern“ über die Morde des NSU. Für sein Stück „And now Hanau“, das er gemeinsam mit Franziska Sarah Layritz nun in Mainz selbst inszeniert hat, hat er eng mit einem Dokumentarfilmer zusammengearbeitet. Dieser war schon kurz nach dem Anschlag an den Tatorten. Außerdem orientiert sich das Stück an den Erkenntnissen von Forensic Architecture: Eine Rechercheagentur, die mit Hilfe modernster Technik staatliche Gewalt und Menschenrechtsverletzungen rekonstruiert. Angehörige fühlten sich alleingelassen Forensic Architecture hat sich auch damit beschäftigt, was die Angehörigen der Opfer durchleben mussten. Während die Polizei Pressevertreter schon kurz nach den Morden informierte, wurden die engsten Angehörigen der Opfer stundenlang im Unklaren gelassen. Dass sie ihre Kinder, Geschwister oder Eltern verloren haben, wurde ihnen nicht unter vier Augen mitgeteilt. Stattdessen las ein Polizeibeamter die Namen der Mordopfer vor. Die Angehörigen waren allein und sind es über Jahre geblieben. Dies macht die Inszenierung deutlich. Das fassungslose Kopfschütteln darüber im Publikum weicht hier und dort einem Lachen der Verzweiflung. Schlichte Inszenierung, die nicht kalt lässt In der ersten Reihe sitzen Mitglieder der „Initiative 19. Februar Hanau“, am Ende des anderthalbstündigen Theaterabends haben einige von ihnen Tränen in den Augen. Genauso Teile des Ensembles. Die eigentlich sehr schlichte Inszenierung rund um längst belegte Fakten lässt keinen im Publikum kalt. Unvermeidlich dabei auch der Gedanke an die Umfrageergebnisse zur bevorstehenden Bundestagswahl. Als das Saallicht erlischt, herrscht einige Sekunden Schweigen. Diese theatrale und gleichzeitig dokumentarische Abbildung unserer Wirklichkeit hallt lange nach. Und schafft damit genau das, was sich die Angehörigen wünschen – dass die Opfer und die Ungeheuerlichkeit der Tat nicht in Vergessenheit geraten.…
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1 Ausstellung „Simurgh“ des Künstlerkollektivs „Slavs and Tatars“ an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden 4:00
4:00
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Ein Klangband für geschärfte Sinne Das Künstlerkollektiv „Slavs and Tatars“ hat den Istanbuler Künstler Cevdet Erek eingeladen, als Prolog zu ihrer Ausstellung einen Klangraum zu kreieren. An allen vier Seiten des großen Tageslichtsaals hat er kleine Lautsprecher platziert, die rhythmische Fragmente in den Raum senden. Wer sich auf das Klangbad einlässt, kann mit geschärften Sinnen den Ausstellungsrundgang beginnen. Mythischer Vogel Simurgh Vor einer der Türen ist ein großer Wandteppich in Form eines alten orientalischen Tors gehängt. Tritt man über die Schwelle betritt man das Reich des vogelartigen Fabelwesens Simurgh. Auf einem Podest reckt sich eine große, blaue Kralle aus Glas in die Luft. Sie wirkt zerbrechlich und doch gefährlich mit ihren langen, spitzen Nägeln. Überall in der Ausstellung tauchen Spuren des mythischen Vogels „Simurgh“ auf, mal erscheint er schwarz und bedrohlich auf einem großen Teppich, mal bunt und fröhlich als kleinteiliges Muster auf einer rosa Tapete. Östlicher Gegenspieler des Adlers Und immer wieder fungiert er als östlicher Gegenspieler des westlichen Adlers, erklärt Payam Sharifi vom Künstlerkollektiv „Slavs and Tatars“: „Wenn der Adler für Nationalismus zum Beispiel auf Fahnen oder Wappen steht, für Macht und Männlichkeit, dann steht der Simurgh für ganz Anderes. Er ist nicht von dieser Welt, er ist gender fluid. Und er bringt eine andere Sichtweise auf Fragen nach Macht, Identität und unser Dasein.“ Die Ausstellung als Statement In der alten persischen Parabel „Die Konferenz der Vögel“ wird erzählt, wie die Vögel der Welt nach einem König suchen und sich auf den Weg zum Simurgh machen, erklärt Co-Kurator Misal Adnan Yildiz: „Dreißig Vögel bleiben nach der beschwerlichen Reise übrig, Und als sie endlich ankommen, erkennen sie, dass sie alle gemeinsam der gesuchte Anführer sind - dass ihre Kraft in der Gemeinschaft liegt. Das ist doch eine wunderbare Metapher für unsere Demokratie.“ Misal Adnan Yildiz möchte diese Ausstellung deswegen auch als Statement verstanden wissen – gerade in unserer derzeitigen politischen Situation. Museen als offene Diskursräume Über die Figur des Simurgh beziehungsweise des Adlers, zieht das Künstlerkollektiv „Slavs and Tatars“ eine Verbindungslinie zu dem belgischen Konzeptkünstler Marcel Broodthaers. Er hat Ende der 1960er Jahre ein fiktives „Musée d’art Moderne“ gegründet, in dem es eine eigene „Abteilung der Adler“ gab. Auch Broodthaers hat sich mit Fragen der Macht und der Rolle der Kunst auseinandergesetzt und sich für Museen als offene Diskursräume ausgesprochen. Herausfordernd, aber nachwirkend Die Kunsthalle Baden-Baden ist ein solcher Ort. Und hat in den letzten Jahren unter dem Direktorenduo Cagla Ilk und Misal Adnan Yildiz immer wieder künstlerische Positionen der Gegenwart gezeigt, die hierzulande selten zu sehen sind. Zudem wurden neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den künstlerischen und den kuratorischen Teams erprobt. „Slavs and Tatars“ zeigen in der Ausstellung in Baden-Baden ganz neue und ältere Arbeiten. Die Ausstellungen unter der Direktion von Cagla Ilk und Misal Adnan Yildiz waren immer herausfordernd. Aber sie haben wichtige, aktuelle Fragen aufgegriffen und nach jedem Besuch lange nachgewirkt – genau das wird künftig fehlen!…
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1 Berlinale Zwischenbilanz: Schöne Filme, zu wenig Kinos 7:42
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„Der chinesische Film "Living the Land" wird sicherlich einen Preis gewinnen“, meint Filmkritiker Rüdiger Suchsland, der sich gerade auf der Berlinale befindet. Der Film erzählt über vier Generationen hinweg vom Wandel Chinas. „Eine echte Feier des Kinos“ sei für Suchsland der französische Film „La tour de glace“ der Regisseurin Lucile Hadžihalilović – eine märchenhafte Geschichte aus den 1970er-Jahren. Auch aus Deutschland gebe es spannende Beiträge, so etwa „Kein Tier so wild“ von Burhan Qurbani. Der Regisseur arbeitet gerne mit klassischen Stoffen und interpretiert sie neu. In diesem Fall nimmt er sich Shakespeares Richard III. vor und verlegt die Geschichte in die Welt der Berliner Clans.…
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1 Neues Tocotronic-Album "Golden Years" - Das vorerst Letzte mit Gitarrist Rick McPhail 5:04
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Die Band Tocotronic ist seit inzwischen 30 Jahren eine feste Größe im deutschsprachigen Pop, mit melodiösen, aber dennoch gitarrendominierten Songs und verlässlich uneindeutigen Texten. Seit einigen Jahren landet jedes Album verlässlich auf dem ersten Platz der Verkaufslisten, aber die ganz großen Hallen füllt Tocotronic bis heute nicht. Das Quartett um Sänger und Texter Dirk von Lowtzow bleibt weiterhin „Indie“. 1995 erschien das Debüt, jetzt wird mit „Golden Years“ das vierzehnte Album veröffentlicht. Vieles ist wie immer, aber der Band steht eine große Veränderung bevor.…
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1 „Cosmic Culture“ – Der Bonner Fotograf Dieter Seitz erforscht Spuren der Kosmonautik im Alltag der Ex-UdSSR 3:53
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Pionierleistungen der Raumfahrt sind tief in den Alltag eingeschrieben Der unsterbliche Ruhm der sowjetischen Raumfahrt reicht weit – von haushohen Heldenbildern bis zu Pfefferstreuern und Brötchendosen. Objekte aller Art und Größe sind im ehemaligen Ostblock mit Dekor ausgestattet, das Raumfahrt-Geschichte erzählt. Deren Pionierleistungen waren so berauschend, dass sie tief in den Alltag des ehemaligen Imperiums eingeschrieben sind. Diese Zeichen eines bis heute lebendigen Stolzes haben den Bonner Fotografen Dieter Seitz über Jahre hinweg beschäftigt. Dazu gehört bisweilen eine hinreißende Fallhöhe - von der heroischen Eroberung des Weltalls zum profanen Kleinklein hinieden. Ein Saturn-Staubsauger mit Gummiring schont die Möbel „Zum Beispiel ein Staubsauger, der die Form des Saturn hat“, erklärt Dieter Seitz und beschreibt einen Gummiring, der die Möbel beim Staubsaugen schützte. „Und er fährt auf drei Rädern, die so aussehen wie drei Monde des Saturn. Und die sowjetische Hausfrau zog den also hinter sich her, wenn sie gesaugt hat.“ Dieter Seitz‘ Projekt „Cosmic Culture“ macht sich aber nicht lustig, schon gar nicht über die Frauen in der Raumfahrt. Da thront zum Beispiel erhaben lächelnd die perfekt ondulierte Dubynina Nadezhda an ihrem Schreibtisch im Gagarin Cosmonaut Training Center. Seit 45 Jahren hat die Programmiererin hier Raumfahrt-Aspiranten erlebt und durch Simulationen geschleust. Die „Satellite Girls“ aus Kirgisien basteln einen Satelliten Dass Frauen im Sozialismus beruflich teils technik-affiner als im Westen agierten, das ist noch einigermaßen bekannt. Ziemlich überraschend aber wird es, wenn Dieter Seitz von einer jungen Aktivistinnen-Gruppe im muslimisch geprägten Kirgisien berichtet. „Das sind die „Satellite Girls“, erzählt er, „die haben sich in Bischkek, in Kirgisien zusammengefunden, eine Gruppe von 12, 15 jungen Frauen, weil sie unzufrieden sind mit der gesellschaftlichen Situation. Und sie haben gesagt: Okay, wir müssen was machen, was wirklich Aufmerksamkeit erregt. Ergo einen Satelliten basteln.“ Der Plan ging auf. Eine Weile, nachdem Dieter Seitz die junge Alina Anisimova in Bischkek porträtierte, hatten die Girls per Crowdfunding genug gesammelt, um ihre Konstruktion als ersten kirgisischen Satelliten in den Orbit zu bringen. Welche Rolle spielen für uns heute noch Utopien? Es sieht also ganz danach aus, als hätte der alte Traum von der Erforschung unbekannter Weiten immer noch eine Menge Potential, um Menschen zu begeistern. Auf einigen Fotos von Dieter Seitz posieren rausgeputzte Schüler im steifen Sonntagsstaat vor ihren handgemalten Planeten-Bildern; an einer technischen Schule in Baikonur hat der Fotograf Teenies beobachtet, die selbstgebastelte Mini-Raketen für einen Wettbewerb testen. Angesichts dessen fragt der Fotograf nach den großen Zusammenhängen der Raumfahrt: „Welche Rolle spielen für uns heute noch Utopien? Utopien haben ja immer etwas Mobilisierendes, nicht nur für Individuen, sondern auch für Gesellschaften. Was ist der Nutzen der Angelegenheit wie betreibt man das? Betreibt man das als eine Konkurrenz-Geschichte, wo einer gegen den anderen kämpft? Oder betreibt man es also eine Gemeinschafts- Geschichte der Menschheit?“ Kosmonauten aller Länder, vereinigt euch! Also gerade nicht, wie Elon Musk es derzeit anpeilt – mit privatem Kapital eine bizarre Flucht auf den Mars organisieren, wenn die abgewirtschaftete Erde demnächst kollabiert – sondern wie in jenen sowjetischen Science-Fiction-Filmen, die sogar die sonst übliche Tragik des „Russian Endings“ austauschten gegen zukunftsfrohe Weltraum-Solidarität; zum Beispiel das Drama „Begegnung im All“ von 1963, in dem russische Kosmonauten ihre havarierten US-Kollegen retten. „Helfen wir denen oder helfen wird denen nicht?“ fragt sich Edgar Seitz. „Es ist ja eigentlich der Klassengegner. Aber Leute, die sind Kumpels, Weltraumfahrer wie wir, denen müssen wir helfen, mit einer aufopfernden Mission: und am Ende stand da sozusagen nicht: Proletarier aller Länder, sondern: Kosmonauten aller Länder, (lacht) vereinigt euch!“…
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1 Tom Tykwers herausforderndes Familiendrama „Das Licht“ eröffnet die 75. Berlinale 3:45
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Politiker-Grußwarte sind tabu unter der neuen Leitung von Tricia Tuttle Ein Feuerwerk an Glamour ist Tricia Tuttles erste Berlinale-Eröffnungsgala nicht gerade. Aber immerhin verbannte sie alle Politiker-Grußworte, ersetzte das glücklose Moderatorenduo Jo Schück und Hadnet Tesfai durch die weltläufige Desirée Nosbusch und integrierte die Verleihung des Ehrenbären in die Veranstaltung. Den Preis für das Lebenswerk erhält in diesem Jahr Tilda Swinton, gewissermaßen ein Urgestein der Berlinale. Seit ihrem Debüt 1986 spielte sie in 26 Filmen des Festivalprogramms mit. Die Dankesrede von Tilda Swinton wurde auch politisch Als Swinton, die sich seit Jahren für die Palästinenser einsetzt, zum politischen Teil ihrer Dankesrede übergeht, beschleicht einen kurz das ungute Gefühl, wieder an dem Punkt zu sein, an dem die letztjährige Berlinale aufgehört hat. Zwar hält Swinton ihre Kritik an Gewalt und Unterdrückung einigermaßen allgemein, doch wer möchte, kann den Adressaten Israel leicht heraushören. „Das Licht“ erzählt Berlin in strömendem Regen Nach rund einer Stunde öffnet sich dann der Vorhang für den Eröffnungsfilm von Tom Tykwer – passenderweise ein Berlin-Film, in dem sich die Stadt so präsentiert, wie sie das Berlinalepublikum auch oft erlebt: grau, unwirtlich und im strömenden Regen. Am Beispiel einer Mittelschichtfamilie porträtiert „Das Licht“ eine überforderte Gesellschaft, deren Zusammenhalt auseinanderbricht. Die geheimnisvolle syrische Haushälterin Farrah rettet Familie Engels Die Mitglieder der Familie Engels leben seit langem aneinander vorbei. Mutter Milena ist als Entwicklungshelferin ständig in Kenia, Vater Tim macht in einer hippen Agentur Wokeness zu Geld – sehr zum Missfallen seiner 17-jährigen Tochter Frieda. Während sich ihr Zwillingsbruder Jon vor der Realität in VR-Spielewelten flüchtet, kämpft sie als Klimaaktivistin gegen die Gleichgültigkeit der Elterngeneration. Als die geheimnisvolle syrische Haushälterin Farrah bei den Engels anfängt, bringt sie die Familie wieder zueinander. Tom Twyker hat einen sehr persönlichen Film gemacht „Das Licht“ ist ein sehr persönlicher Film, erzählt mit großer Dringlichkeit. Man spürt, dass Regisseur Tom Tykwer selbst nach Antworten sucht, wann und warum seine Generation falsch abgebogen ist. Wie es sein kann, dass sie den Jüngeren die Welt jetzt in einem solch schlechten Zustand übergibt. „Das Licht“ ist ein wilder Film zwischen Irdischem und Übersinnlichem, Traum und Realität. Um den Irrsinn der Gegenwart einzufangen, überfrachtet Tykwer die 162 Minuten thematisch bewusst und wirft auch alles an filmischen Mitteln in die Waagschale, die das Kino so zu bieten hat. Sehr gut gewählter Eröffnungsfilm für die 75. Berlinale Animierte Szenen oder VR-Elemente poppen zwischendurch ebenso überraschend auf wie Musicaleinlagen oder choreografierte Straßenszenen. Das Problemspektrum reicht von Wohlstandsbefindlichkeiten in der Altbauwohnung bis zum großen Sterben auf dem Mittelmeer. Letzteres lässt Tykwer kurz vor Schluss mit maximalem Effekt in die Handlung krachen. Ein herausfordernder, aber sehr gut ausgewählter Eröffnungsbeitrag für ein Festival, das sich gerne politisch versteht und passenderweise mit dem Tag der Bundestagswahl endet. „Das Licht“ von Tom Tykwer startet am 20.3. im Kino…
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