Ob Wochenende oder nicht, hier finden Sie immer die Stimmung eines entspannten Samstagnachmittags. Endlich Zeit für Dinge, für die sonst keine Zeit bleibt: Besuche bei Kunstschaffenden, Schriftsteller*innen und Musiker*innen, Literatur zum Lesen und Hören, DVDs und Blu-rays, Mode und Design, neue CDs vom Klassikmarkt. Das gibt es alles hier zum Nachhören, wann immer Sie möchten. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-am-samstagnachmittag/10001581/
…
continue reading
Konten disediakan oleh Südwestrundfunk. Semua konten podcast termasuk episode, grafik, dan deskripsi podcast diunggah dan disediakan langsung oleh Südwestrundfunk atau mitra platform podcast mereka. Jika Anda yakin seseorang menggunakan karya berhak cipta Anda tanpa izin, Anda dapat mengikuti proses yang diuraikan di sini https://id.player.fm/legal.
Player FM - Aplikasi Podcast
Offline dengan aplikasi Player FM !
Offline dengan aplikasi Player FM !
Florian Werner (Hg.) – Meine bessere Hälfte. Musiker*innen erzählen über ihre Instrumente | Buchkritik
MP3•Beranda episode
Manage episode 451465731 series 176123
Konten disediakan oleh Südwestrundfunk. Semua konten podcast termasuk episode, grafik, dan deskripsi podcast diunggah dan disediakan langsung oleh Südwestrundfunk atau mitra platform podcast mereka. Jika Anda yakin seseorang menggunakan karya berhak cipta Anda tanpa izin, Anda dapat mengikuti proses yang diuraikan di sini https://id.player.fm/legal.
Anne-Sophie Mutter spielt ihre Stradivari von 1710, die außer ihr selbst (und hin und wieder dem Geigenbauer) niemand auch nur anfassen darf. Sie beschreibt in ihrem Text auch, wie sie selbst als Virtuosin jede Violine erst erkunden muss: „In welchem Winkel setze ich den Bogen auf? Mit wie viel Druck spiele ich, und mit wie vielen Haaren? Auf welcher Höhe setze ich den Bogen an, und wie wird das Instrument darauf reagieren? Die Geige macht also nicht, was ich will – ich muss tun, was die Geige will!“ Oh ja, Instrumente stellen Ansprüche. Das ähnlich antike Cello von Steven Isserlis sitzt im Flieger stets neben ihm (und zwar am Fenster!); tourende Pianisten dagegen wie Michael Wollny – die müssen mit eher lockeren Bindungen leben: „Auf jeder Bühne ein neues Instrument, jeden Abend eine neue bessere Hälfte. Denn: ich reise nicht mit meinem Instrument. Ich treffe es an.“
…
continue reading
Erfahrungen von Musikern vieler Genres und Generationen
Es ist eine bunte Runde, die Florian Werner hier zusammengestellt hat: „Das Ganze fing eigentlich schon an als so eine Art Fanboy-Projekt, da sind natürlich viele Musikerinnen und Musiker dabei, die ich einfach schon seit Jahrzehnten wahnsinnig toll finde. Tabea Zimmermann, die Bratschistin, oder Budgie, der Schlagzeuger von Siouxsie & The Banshees, oder eben Jochen Distelmeyer von Blumfeld. Und dann hab ich natürlich geschaut, dass man da so eine große Bandbreite von Instrumenten, von Persönlichkeiten und natürlich auch von musikalischen Genres hat.“ Die angesprochene Bratschistin Tabea Zimmermann etwa erzählt, wie sie ihre künftige Profession schon als Kleinkind mit zwei Kochlöffeln simuliert hat und wie sie, viel später, mit einem Instrumentenbauer ihre perfekte Viola entwirft. Auch Florian Werner spielt Bratsche, das war natürlich der Anstoß zum Buch. So Florian Werner: „Es ist schon so eine Hassliebe, so eine Beziehung mit Höhen und Tiefen zu dieser Bratsche, die, seitdem ich zehn oder zwölf bin, immer in meinem Leben ist, die ich überall dabei hatte, in USA, in Russland, in Ungarn, weiß nicht wo, also die hat mich sehr viel begleitet, und trotzdem immer wieder, wenn eben etwas nicht gelingt auf dem Instrument, und das ist sehr häufig leider bei mir der Fall, dann hat man natürlich so Aggressionen, die man auf dieses Instrument projiziert, also fast als wär das so’ne Partnerin oder ein Partner, wo man denkt, so: Mensch, was ist mit dir los eigentlich, warum antwortest du mir nicht so, wie ich es mir doch wünsche.“Lustige Anekdoten und historische Betrachtungen
Die Texte nun (meist von den Musizierenden geschrieben, teils im Interview gewonnen) sind auch formal vielfältig: Andreas Martin Hofmeir erzählt in lustigen Anekdoten, wie seine Tuba Fanny zu ihren Namen kam und was grobe Zöllner ihr angetan haben; Cellist Steven Isserlis oder der Sitar-Fan PeterLicht dagegen haben eher kulturhistorische Abhandlungen verfasst. Jochen Distelmeyer von der Hamburger Band Blumfeld - er stilisiert seine Gitarre nicht ganz uneitel zur Waffe des Widerstandskämpfers und zum Werkzeug des Sinnsuchers; Inga Humpe vom Elektropop-Duo 2raumwohnung – sinniert schwärmerisch von den Ausdrucks- und Täuschungsmöglichkeiten der Stimme und ihrem gesellschaftpolitischen Potenzial: „Singen Sie in einem Chor! Chorsingen bedeutet, dass man lernt, sich selbst und gleichzeitig anderen zuzuhören. Und das ist eigentlich die Grundvoraussetzung für ein Zusammenleben mit anderen Menschen.“Vom Glück des Musikmachens
Wir lernen außerdem, welch komplexes Instrument das Tonstudio ist – und welch beeindruckendes ein - Pferdeskelett. Und dass manchmal auch Tinnitus oder orthopädische Beschwerden dazugehören, Saxophonist Benjamin Koppel hat beides und noch eine Metallallergie; er spielt trotzdem, unter Schmerzen und mit bisweilen blutigen Fingern. Und so handeln am Ende all diese unterschiedlichen Texte gleichermaßen von der Faszination des Musikmachens; vom Glück, ein Instrument zu spielen. Es ist eine inspirierende Lektüre. Florian Werner meint: „Wenn man weiß, wie die Beziehung zwischen Musikerin/Musiker und Instrument besteht, dann hört man auch die Musik anders und weiß sie auch anders zu schätzen – und bekommt hoffentlich auch selber Lust zu musizieren. Also mir geht’s zumindest so, dass ich mich gerade jeden Morgen mit ganz neuem Schwung an das Klavier setze und dort… dilettiere.“1214 episode
MP3•Beranda episode
Manage episode 451465731 series 176123
Konten disediakan oleh Südwestrundfunk. Semua konten podcast termasuk episode, grafik, dan deskripsi podcast diunggah dan disediakan langsung oleh Südwestrundfunk atau mitra platform podcast mereka. Jika Anda yakin seseorang menggunakan karya berhak cipta Anda tanpa izin, Anda dapat mengikuti proses yang diuraikan di sini https://id.player.fm/legal.
Anne-Sophie Mutter spielt ihre Stradivari von 1710, die außer ihr selbst (und hin und wieder dem Geigenbauer) niemand auch nur anfassen darf. Sie beschreibt in ihrem Text auch, wie sie selbst als Virtuosin jede Violine erst erkunden muss: „In welchem Winkel setze ich den Bogen auf? Mit wie viel Druck spiele ich, und mit wie vielen Haaren? Auf welcher Höhe setze ich den Bogen an, und wie wird das Instrument darauf reagieren? Die Geige macht also nicht, was ich will – ich muss tun, was die Geige will!“ Oh ja, Instrumente stellen Ansprüche. Das ähnlich antike Cello von Steven Isserlis sitzt im Flieger stets neben ihm (und zwar am Fenster!); tourende Pianisten dagegen wie Michael Wollny – die müssen mit eher lockeren Bindungen leben: „Auf jeder Bühne ein neues Instrument, jeden Abend eine neue bessere Hälfte. Denn: ich reise nicht mit meinem Instrument. Ich treffe es an.“
…
continue reading
Erfahrungen von Musikern vieler Genres und Generationen
Es ist eine bunte Runde, die Florian Werner hier zusammengestellt hat: „Das Ganze fing eigentlich schon an als so eine Art Fanboy-Projekt, da sind natürlich viele Musikerinnen und Musiker dabei, die ich einfach schon seit Jahrzehnten wahnsinnig toll finde. Tabea Zimmermann, die Bratschistin, oder Budgie, der Schlagzeuger von Siouxsie & The Banshees, oder eben Jochen Distelmeyer von Blumfeld. Und dann hab ich natürlich geschaut, dass man da so eine große Bandbreite von Instrumenten, von Persönlichkeiten und natürlich auch von musikalischen Genres hat.“ Die angesprochene Bratschistin Tabea Zimmermann etwa erzählt, wie sie ihre künftige Profession schon als Kleinkind mit zwei Kochlöffeln simuliert hat und wie sie, viel später, mit einem Instrumentenbauer ihre perfekte Viola entwirft. Auch Florian Werner spielt Bratsche, das war natürlich der Anstoß zum Buch. So Florian Werner: „Es ist schon so eine Hassliebe, so eine Beziehung mit Höhen und Tiefen zu dieser Bratsche, die, seitdem ich zehn oder zwölf bin, immer in meinem Leben ist, die ich überall dabei hatte, in USA, in Russland, in Ungarn, weiß nicht wo, also die hat mich sehr viel begleitet, und trotzdem immer wieder, wenn eben etwas nicht gelingt auf dem Instrument, und das ist sehr häufig leider bei mir der Fall, dann hat man natürlich so Aggressionen, die man auf dieses Instrument projiziert, also fast als wär das so’ne Partnerin oder ein Partner, wo man denkt, so: Mensch, was ist mit dir los eigentlich, warum antwortest du mir nicht so, wie ich es mir doch wünsche.“Lustige Anekdoten und historische Betrachtungen
Die Texte nun (meist von den Musizierenden geschrieben, teils im Interview gewonnen) sind auch formal vielfältig: Andreas Martin Hofmeir erzählt in lustigen Anekdoten, wie seine Tuba Fanny zu ihren Namen kam und was grobe Zöllner ihr angetan haben; Cellist Steven Isserlis oder der Sitar-Fan PeterLicht dagegen haben eher kulturhistorische Abhandlungen verfasst. Jochen Distelmeyer von der Hamburger Band Blumfeld - er stilisiert seine Gitarre nicht ganz uneitel zur Waffe des Widerstandskämpfers und zum Werkzeug des Sinnsuchers; Inga Humpe vom Elektropop-Duo 2raumwohnung – sinniert schwärmerisch von den Ausdrucks- und Täuschungsmöglichkeiten der Stimme und ihrem gesellschaftpolitischen Potenzial: „Singen Sie in einem Chor! Chorsingen bedeutet, dass man lernt, sich selbst und gleichzeitig anderen zuzuhören. Und das ist eigentlich die Grundvoraussetzung für ein Zusammenleben mit anderen Menschen.“Vom Glück des Musikmachens
Wir lernen außerdem, welch komplexes Instrument das Tonstudio ist – und welch beeindruckendes ein - Pferdeskelett. Und dass manchmal auch Tinnitus oder orthopädische Beschwerden dazugehören, Saxophonist Benjamin Koppel hat beides und noch eine Metallallergie; er spielt trotzdem, unter Schmerzen und mit bisweilen blutigen Fingern. Und so handeln am Ende all diese unterschiedlichen Texte gleichermaßen von der Faszination des Musikmachens; vom Glück, ein Instrument zu spielen. Es ist eine inspirierende Lektüre. Florian Werner meint: „Wenn man weiß, wie die Beziehung zwischen Musikerin/Musiker und Instrument besteht, dann hört man auch die Musik anders und weiß sie auch anders zu schätzen – und bekommt hoffentlich auch selber Lust zu musizieren. Also mir geht’s zumindest so, dass ich mich gerade jeden Morgen mit ganz neuem Schwung an das Klavier setze und dort… dilettiere.“1214 episode
Semua episode
×Selamat datang di Player FM!
Player FM memindai web untuk mencari podcast berkualitas tinggi untuk Anda nikmati saat ini. Ini adalah aplikasi podcast terbaik dan bekerja untuk Android, iPhone, dan web. Daftar untuk menyinkronkan langganan di seluruh perangkat.